Nachdem die „Großen“ der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden einen Schritt Richtung Normalität getan haben, folgen nun auch die „Kleinen“ und nehmen den Ausbildungsdienst wieder auf. „Es ist nur ein kleiner Schritt in Richtung Normalität, von der wir im gesamten Feuerwehrwesen leider noch sehr weit entfernt sind“, sagt Uwe Waldaestel als Stadtjugendfeuerwehrwart. „Es ist ein schmaler Grat, den Jugendlichen einerseits wieder ein Betätigungsfeld bieten zu können und andererseits den Vorgaben des Infektionsschutzes und der Dienstanweisungen gerecht zu werden.“
Die Jugendwartinnen und -warte und letztendlich auch die Jugendlichen selbst haben in den vergangenen Monaten mit einem vorbildlich disziplinierten Verhalten und sehr viel Kreativität dazu beigetragen, einen Minimalbetrieb aufrechtzuerhalten. Mit allerlei Ideen für „Online-Übungsdienste“ haben die Betreuerinnen und Betreuer es geschafft, die Jugendlichen bei Laune zu halten. Es besteht kein Zweifel, dass sie auch dieser neuen Aufgabe gerecht werden und sie mit Bravour meistern werden: Die Aufnahme des Übungsdienstes für die Heranwachsenden ist ab Montag, 29. Juni, empfohlen.
Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln ist eine Selbstverständlichkeit. Um diese auch im Übungsdienst konkret umsetzen zu können, wurde ein auf Kinder abgestimmtes Hygienekonzept entwickelt. Dadurch kann die Feuerwehr Wiesbaden dem Nachwuchs wieder Programm bieten und einer Abwanderung der Jugendlichen zu anderen Vereinen, die den Betrieb schon früher wieder aufgenommen haben, entgegenwirken. Manche Jugendfeuerwehren planen auch Angebote in den Sommerferien, da viele Urlaubsreisen wegen der momentan noch angespannten Situation wohl ausfallen werden.
Um eventuelle Infektionsketten wirkungsvoll zu unterbrechen, sollten die praktischen Ausbildungsdienste nur alle 14 Tage durchgeführt werden. Die Gruppengröße wird zunächst auf höchstens 15 Teilnehmer je Übungsstunde begrenzt. Gewöhnliche Gruppenübungen, wie der Löschangriff nach FwDv 3, wird es vorerst nicht geben. Stationsausbildung heißt das Zauberwort. Die verschiedenen Stationen, bei denen sich jeweils mit einem bestimmten Thema oder Gerät beschäftigt wird, sind einzeln oder im Trupp zu absolvieren. Im Rahmen des Hygienekonzeptes wurden nicht nur Vorgaben gemacht, sondern auch Tipps für mögliche Lehrinhalte gegeben.
Die Situation rund um das Pandemiegeschehen wird laufend beobachtet und die Regeln je nach Situation angepasst. Das kann im besten Fall weitere Lockerungen und schlimmstenfalls die Rückkehr zu den restriktiven Beschränkungen bedeuten.
„Kinder und Jugendliche sind sehr anpassungsfähig; daher macht ihnen die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wenig aus. Natürlich möchten sie wieder engen Kontakt zu ihren Kameradinnen und Kameraden haben und auch eine Gruppenübung wäre schön, aber die Heranwachsenden kommen sehr gut mit der Situation zurecht und verstehen die Notwendigkeit der Maßnahmen – manchmal sogar besser wie mancher Erwachsener. Ich bin sehr stolz auf sie“, so Uwe Waldaestel.
Weitere Informationen gibt es unter www.jugendfeuerwehr-wiesbaden.de.