Katastrophenschutz

Katastrophe im Sinne des Gesetzes ist ein Ereignis, das Leben, Gesundheit oder die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung, Tiere, erhebliche Sachwerte oder die natürlichen Lebensgrundlagen in so ungewöhnlichem Maße gefährdet oder beeinträchtigt, dass zur Beseitigung die einheitliche Lenkung aller Katastrophenschutzmaßnahmen sowie der Einsatz von Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes erforderlich sind.

Der Einsatz im Katastrophenfall baut in der Regel auf dem Einsatz der Kräfte der täglichen Gefahrenabwehr auf, bezieht diesen grundsätzlich in vollem Umfang ein und unterscheidet sich von diesem durch die Änderung der Führungs- und Kommunikationsstruktur infolge der einheitlichen Leitung durch die politisch-gesamtverantwortliche Instanz, die stark erhöhte Anzahl der Einsatzkräfte und zumeist durch die längere Einsatzdauer sowie die Einbeziehung der allgemeinen Verwaltung.

Die Sicherung des Katastrophenschutzes in Hessen wird überwiegend von ehrenamtlich tätigen Personen wahrgenommen. Insgesamt engagieren sich in Hessen ehrenamtlich rund 23.000 Menschen  in mehr als 680 Einheiten im Katastrophenschutz. Weitere 3.300 Mitglieder des Technischen Hilfswerkes stehen bei entsprechenden Lagen zur Verfügung. Die Hessische Landesregierung fördert das ehrenamtliche Engagement der Einheiten und deren Ausstattung.


Die Freiwilligen Feuerwehren in Wiesbaden stellen folgende Katastrophenschutzeinheiten gemäß dem Katastrophenschutzkonzept des Landes Hessen:

Informations- und Kommunikationsgruppe

Die IuKGr stellt die für die Führung des Katastrophenschutzes zusätzlich erforderlichen IuKVerbindungen her und betreibt sie.

Die IuK-Gruppe

  • errichtet und betreibt IuK-Stellen auf den verschiedenen Führungsebenen,
  • schließt an Fernsprechnetze an,
  • stellt Führungsmittel zur Verfügung,
  • leistet Amtshilfe für Behörden und Dienststellen (z.B. kommunale TK-Bereiche) und
  • führt sonstige humanitäre Aufträge des KatS-Stabes aus

Die IuKGr Wiesbaden wird standortübergreifend aus Mitgliedern mehrerer Freiwilliger Feuerwehren und den Hilfsorganisation gebildet.


Löschzüge

Der LZ rettet Menschen und Tiere. Er schützt und/oder birgt Sachwerte.

Der LZ

  • rettet Menschen und Tiere aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich,
  • bekämpft Brände, die Menschen, Tiere, die natürlichen Lebensgrundlagen und Sachwerte gefährden,
  • trägt Löschangriffe vor, auch unter erschwerten Bedingungen (Atemschutz, Leitern usw.),
  • übernimmt die Löschwasserversorgung anderer Brandschutzeinheiten,
  • leistet Technische / Allgemeine Hilfe,
  • leistet Amtshilfe für Behörden und Dienststellen (z.B. Polizei, Straßenbaulastträger) und
  • führt sonstige humanitäre Aufträge des KatS-Stabes aus.

In Wiesbaden bestehen sechs KatS-Löschzüge, die von mehreren Freiwilligen Feuerwehren gestellt werden.


Gefahrstoff-ABC-Meßzentrale

Die GABC-MZt ist eine in unmittelbarer räumlicher Nähe eingerichtete und direkt dem Fü-Stab / oder KatS-Stab unterstellte Stelle.

Die GABC-MZt

  • koordiniert den Einsatz aller für GABC-Messungen, Probenahmen und Meldungen geeigneten Einheiten, Einrichtungen und Stellen,
  • nimmt alle Erkundungsmeldungen und Informationen über GABC-Lagen entgegen, wertet sie aus, fasst sie ggf. zusammen und leitet sie dem Stab zu,
  • hält Verbindung zu allen bei GABC-Lagen wichtigen Stellen, z.B. dem Deutschen Wetterdienst (DWD), sonstigen meteorologischen Diensten, den Staatlichen Umwelt-Dienststellen, Proben-Untersuchungslaboren und holt ggf. dort Informationen ein,
  • gibt ggf. fachliche Empfehlungen für Gefahrstoff-Messungen und Probenahmen einschließlich Verpackung und Transport der Proben,
  • überwacht Rundfunk- und Fernsehmeldungen hinsichtlich der Schadenlage,
  • kann bei Hochwasser-, Unwetter- und sonstigen Schadenereignissen bei der Lageermittlung und -fortschreibung mitwirken und
  • führt sonstige humanitäre Aufträge des KatS-Stabes aus.

Die GABC-MZt wird in Wiesbaden durch die Berufsfeuerwehr (Einsatzleitdienste) und die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte gebildet.


Gefahrstoff-ABC-Mess-Gruppe

Die GABCMGr stellt die von radioaktiven, biologischen und chemischen Stoffen ausgehenden Gefahren fest und verhindert oder verringert die Auswirkung der Gefahren und/oder Schäden auf Menschen, Tiere oder die natürlichen Lebensgrundlagen.

Die GABCMGr

  • erkundet und beurteilt die Lage,
  • rettet Menschen, Tiere, schützt und/oder birgt Sachwerte,
  • schützt Einsatzkräfte,
  • sichert und sperrt die Einsatzstelle ab,
  • holt Informationen über die Gefahrstoffe ein,
  • misst, spürt und meldet die Ergebnisse und nimmt nach Bedarf Proben,
  • zieht sachkundige Personen hinzu,
  • leistet Amtshilfe für Behörden und Dienststellen (z.B. Umwelt-Dienststellen),
  • gibt Informationen an die Gefahrstoff-ABC-Messzentrale und Messleitkomponente und
  • führt sonstige humanitäre Aufträge des KatS-Stabes aus.

Die GABCMGr wird in Wiesbaden durch die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte gestellt.


Gefahrstoff-Dekontaminations-Zug

Der GDekonZ verhindert oder verringert die Auswirkung der Gefahren und/oder Schäden auf Menschen, Tiere oder die natürlichen Lebensgrundlagen. Er dekontaminiert Menschen, Sachen und Gelände.

Der GDekonZ

  • erkundet und beurteilt die Lage,
  • rettet Menschen, Tiere, schützt und/oder birgt Sachwerte,
  • schützt Einsatzkräfte,
  • holt Informationen über die Gefahrstoffe ein,
  • zieht sachkundige Personen hinzu,
  • dekontaminiert die Einsatzkräfte,
  • dekontaminiert Fahrzeuge, Ausstattung und Gelände,
  • leitet den Aufbau und den Betrieb einer Notfallstation,
  • leistet Amtshilfe für Behörden und Dienststellen (z.B. Veterinär, Umwelt-Dienststellen),
  • gibt Verhaltensanweisungen an gefährdete Personen,
  • gibt Informationen an die Gefahrstoff-ABC-Messzentrale und Messleitkomponente und
  • führt sonstige humanitäre Aufträge des KatS-Stabes aus.

Der GDekonZ wird in Wiesbaden von den Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte und Sonnenberg gebildet.