Durchhalten! Deutschland krempelt die Ärmel hoch!

– Statement von Ralf Nothacker, Desinfektor der Feuerwehr Wiesbaden, zur Corona-Pandemie –

Aktuell ist viel zu hören von Mutationen aus Groß-Britannien, Brasilien und Südafrika. Verschiedenen Fallzahlgrenzen von 50, 35 oder sogar noch weniger und auch immer wieder von schlecht wirksamen Impfstoffen, die auch noch erhebliche Nebenwirkungen mitsichtragen. 

Leider ist hier viel Polemik und Politik mit im Spiel und Fachleuten fällt es schwer dem entgegen zu wirken. Alleine die Bezeichnung von Mutationen nach Ländern ist einfach falsch. Diese Mutationen sind zum Teil auf vielen Teilen der Welt gewesen, bevor sie in bestimmten Ländern, zum Teil durch Zufall, besonders aufgefallen sind. Fakt ist, dass seit Ausbruch von SarsCov2 in Wuhan sich der Virus ununterbrochen verändert hat. Das liegt in der Natur eines jeden Virus.

Fakt ist auch, das die Mutation B117 in einer vorweihnachtlichen Zeit, vor allem in der dicht besiedelten Region London und Südengland zum Wirken kam. Ohne Lockdown und viele Menschen in vorweihnachtlichen Besorgungen und Treffen innerhalb der Familie. Ein perfekter Nährboden, für einen Virus, der 30% (nicht 70%, wie am Anfang durch Premierminister Johnson verbreitet) effektiver ist, Menschen mit Covid19 zu infizieren. Eine Situation die durchaus ernstzunehmend ist. Denn bei dieser Variante fällt auf, dass die Zahl der schweren Krankheitsverläufe höher sind und auch mehr jüngere Menschen betroffen sind. Durch die vielen wirtschaftlichen und sozialen Kontakte nach England, bzw. in andere nahe Länder innerhalb der EU, kann eine Ausbreitung nicht verhindert werden. Maximal verlangsamt. Anders sieht es da mit den beiden anderen Mutationen aus, die in Brasilien und Südafrika aufgefallen sind. Hier gibt es deutlich weniger Kontakte und auch die reine Entfernung zu diesen Ländern spielt eine wesentliche Rolle. Eins haben doch alle drei Mutationen gleich. Die Veränderungen des Virus zeigen sich, dass er „besser“ in unserem Körper funktioniert. Einfacher in eine Zelle eindringen kann und effektiver eine Infektion auslösen kann. 

Das heißt im Umkehrschluss auch, dass die bisherigen Schutzmaßnahmen der AHA-L-Regeln weiterhin funktionieren und der zweitbeste Schutz im Kampf gegen die Ausbreitung der Pandemie sind. Deshalb ist es so wichtig, dass sie weiterhin eingehalten werden müssen.

„Der beste Schutz ist und bleibt der Impfschutz […] ALLE Wirkstoffe haben in klinischen Studien eine hohe Wirksamkeit bewiesen. .“

Ralf Nothacker, Desinfektor der Feuerwehr Wiesbaden

Der beste Schutz ist und bleibt, der Impfschutz. Die in der EU (und USA) zugelassenen Impfstoffe (KEINE Notzulassung!) haben eine sehr hohe Wirksamkeit. Ja, ALLE Wirkstoffe haben in klinischen Studien eine hohe Wirksamkeit nachgewiesen. Eine viele höhere Wirksamkeit als je z.B. eine Grippeimpfstoff je erreicht hat! Das Ganze obwohl die Impfstoffe innerhalb kürzester Zeit entwickelt wurden. Segen und Fluch zugleich. Denn in einer weltweiten Pandemie eines nie dagewesenen Ausmaßes ist das beste Umfeld um Studien, Versuche und Entwicklungen in diesem Bereich durchzuführen. Weltweit werden renommierte Forscher mit Milliarden Beträgen ausgestattet, damit dieser Impfstoff sicher entwickelt und produziert wird. Alle Impfstoffe, egal von welchem Hersteller, können eins sicher leisten. Den schweren Krankheitsverlauf, d.h.  Krankenhausaufenthalt bis hin zur intensivmedizinischen Behandlung zu vermeiden! Die Impfstoffe machen Corona wieder zu dem was es war. Maximal kann es vorkommen, dass man an Husten, Schnupfen, an einer Erkältung erkrankt. 

Bis auf den chinesischen Impfstoff arbeiten alle Covid19 Impfstoffe nach dem mRNASystem. Das heißt, dem Körper wird ein Bauplan geboten um die körpereigene Immunabwehr entsprechend auf den SarsCov2 Virus vorzubereiten. Eine sehr effektive Art und Weise, was sich in der hohen Wirksamkeit auszeichnet. Noch dazu bietet dieser Art der Impfung ein ganzes Spektrum an Wirkungen auf unser Immunsystem, die auch gegen die Mutation-Veränderten Varianten weiterhin wirsamsein werden. Noch dazu, zeigen verschiedene aktuelle Studien, dass die Impfstoffe nicht nur einen Selbstschutz für den Geimpften bieten. Auch gelten dieser nicht mehr als Ansteckend für nicht geimpfte. 

Nun heißt es durchhalten, bis der Herdenschutz durch immer mehr geimpfte Menschen aufgebaut werden kann. Konsequente Einhaltung der AHA-L Regel um sich mit Abstand, med. Masken oder sogar FFP2 Masken vor der Verbreitung des Virus zu schützen. Eine gute Händehygiene hilft schon immer, nicht nur bei Corona. 

Zum Glück kann der Covid19-Impfstoff durch seinen Aufbau sehr schnell prodoziert werden und nicht, wie bei der Grippe in Hühnereiern sehr aufwendig angezüchtetwerden. Unvorstellbar, wenn auf diesem Wege für die Gesamtbevölkerung aller Länder der Impfstoff im Kampf gegen die Pandemie hergestellt werden müssen. 

So tragen die jahrelangen Forschungen in diesem Gebiet, dazu bei, dass wir jetzt das erste mal auf diese Technik der Impfstoffproduktion zurückgreifen können. Warum dies vorher nicht schon genutzt wurde? Die Forschung, Entwicklung und Zulassung eines völlig neuen Impfstoffes ist sehr kostenintensiv. Bis SarsCov2 sich zur Pandemie entwickelt hatte, gab es keine Veranlassung diesen Weg einschlagen zu müssen. Die Impfstoffe wie gegen Hepatitis, Grippe oder Tetanus haben sich auf ihren ursprünglichen Produktionsweg bewährt. Erst die Pandemie musste die Wege aus der Forschung in Wirklichkeit geprägt werden. Diese Leistung von Forschern und Fachleuten auf der ganzen Welt in dieser kurzen Zeit der Entwicklung ist wirklich bemerkenswert.

Der einzige Weg aus der Pandemie und mit großen Schritten in eine normale Welt, in der Corona nur noch eine Erkältung sein wird, liegt vor uns. Noch einmal, es gilt bis dahin durchzuhalten und die Hygieneregeln einzuhalten. Denn es stehen noch weitere Hürden vor uns, bis wirklich ein umfassender Herdenschutz aufgebaut ist. Nicht nur, dass aktuell der Impfstoff begrenzt ist und nach Prioritäten geimpft werden muss. Aktuell gibt es auch noch keine Möglichkeit eine Regelimpfung für Kinder, Jugendliche, Schwangere und Hochallergiker. Hier steht die Forschung noch in den Anfängen und es gilt durch gesunde Erwachsene die Ärmel hoch zu krempeln und JEDES Impfangebot zu nutzen!